Remigration ist als Begriff der Inbegriff der Integrationsunwilligkeit jener, die aus der Party-Lied-Parole „Ausländer raus“ ein Programm kreiert haben. Kein besonders gut durchdachtes, es muss schließlich in Parolen passen, die auch gegrölt verständlich sein sollten, denn wenn nicht gegrölt, wie dann? Gesungen, tiriliert? Zuviel Sanftheit würde Freundlichkeit suggerieren, doch diese kommt bei den Remigrationsbefürworter:innen auf gar keinen Fall in Frage, schließlich könnte dies zu der irrigen Annahme bei den Migrant:innen führen, sie wären willkommen.
Logischerweise beschäftigt sich das Programm der Remigration ausschließlich mit seinem Ziel: Es soll remigriert werden. Wie? In möglichst großen Mengen, also Massen. Wie genau (zu Fuß, in der U-Bahn oder im Taxi) ist egal, genauso wie die Frage: Was dann? Was geschieht, wenn tatsächlich alle Ausländer.innen draußen sind? Funktioniert die Heimatwelt dann noch? Können alle Migrant:innen und Menschen mit Migrationshintergrund ersetzt werden? Darauf, so fair sollte man sein, haben sie den Ansatz einer Antwort. Ja, sagen sie, wenn Frauen ganz viele Babys in die Welt setzen.
Das ist natürlich der beste Grund, die Welt mit Kindern zu bevölkern - damit sie arbeiten! Im Übrigen ist auch ihre Tätigkeit im Remigrations-Programm bereits festgelegt. Sie müssen natürlich die Jobs übernehmen, in denen Migrant:innen tätig waren - Migrant:innen der ersten und der x-ten Generation, in manchen Kreisen auch als Österreicher:innen bekannt. Dass die Kinder vielleicht andere Vorstellungen, Wünsche und Träume haben, ist vollkommen vernachlässigbar. Kinderrechte sind wie Frauenrechte niederzugrölen.
Hier manifestiert sich der wahre Geist der Remigration: Es geht darum, den Menschen ihre naturgegebenen Plätze zuzuweisen. Die Ausländer:innen gehören ins Ausland, die Frauen in die Mutterschaft, die Kinder so schnell wie möglich in die Erwerbstätigkeit. Und Individuen landen im Mistkübel.