„Fake News“ sind absichtlich falsche oder irreführende Informationen, die oft in Form von Nachrichten verbreitet werden. Wer Qualitätsjournalismus, der auf vereinbarten Standards wie dem Ehrenkodex der österreichischen Presse, beruht, als „Fake News“ bezeichnet, verbreitet selbst Falschinformationen. Und auch wenn der Begriff bereits mit der ersten Amtszeit von Donald Trump regelrecht zum Modewort geworden ist: Die Verbreitung von gezielt manipulativen Falschmeldungen ist strafbar.
Wenn die bisherigen vertrauenswürdigen Medien angeblich „Fake News“ sind, auf wessen öffentliche Meinung können wir uns dann noch verlassen? Sollen wir einer Politik vertrauen, die je nach Belieben ihren Kurs ändert und die ihre Informationen in hauseigenen Medien filtert? Darauf läuft es aber hinaus, wenn wir nicht hinschauen, welche Informationen wir konsumieren. Ach, die gute alte Quellenangabe. Heute würde man sagen: Fakten-Check. Aber wer checkt noch? Die KI?
Ich habe wissenschaftliches Arbeiten an der Universität gelinde gesagt nicht sehr gemocht – auch einer der Gründe, warum ich Schriftstellerin geworden bin. Aber sogar ein Roman muss gewissen Parametern folgen – sonst wird er unglaubwürdig. Nachrichten können zwar zum Romanstoff werden, aber in erster Linie dienen sie uns nicht zur Unterhaltung, sondern als Information. Und zwar als (wenn nicht anders angegeben!) gesicherte Information über Umstände und Vorkommnisse in der Welt. Und manchmal passiert so viel zugleich und die Informationen fließen zu schnell und wir denken: Moment mal, stimmt das jetzt wirklich?
Um „Fake News“ auszuschließen braucht es eine unserer wertvollsten Ressourcen: die Zeit.
Zeit, um zu überprüfen. Zeit, um zu vergleichen. Zeit, um nicht nur jener Person zuzuhören, die am lautesten spricht oder die die meisten Follower hat. Aber diese Zeit ist es allemal wert. Oder wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der nichts mehr echt ist, nicht einmal die Nachrichten? Die Plattform „Meta“ macht es vor und setzt neuerdings auf sogenannte „Community Notes“, Anmerkungen der Nutzer:innen anstatt professioneller Überprüfung.
Zur Orientierung, hier ein paar weitere „Fakes“, von denen ich schon aus rechtlichen Gründen abraten würde: Imitate von Designerklamotten, gefälschtes Videomaterial (Deep Fakes), Identitäten (Pässe), Kunstwerke, Banknoten, Drogen, geschichtliche Relikte.
Zur Aufheiterung noch eine Liste an „Fakes“, derer ich mich hingegen gerne bediene: Wimpern, Perückenhaar, Fellmäntel (Plüsch), Fleischersatzprodukte, Zecken (Halloween-Plastiktierchen), alkoholfreies Bier.
*Soundtrack: Taylor Swift: Shake It off